Difference Between Us von flyingAngel (Kann Liebe alle Grenzen überwinden? -Abgeschlossen-) ================================================================================ Kapitel 19: Zwei Seiten der Liebe --------------------------------- Schweigend gingen die drei jungen Menschen den langen Flur entlang und betraten den großen Aufzug. Sakura senkte die ganze Zeit ihren Blick, um Sasuke nicht in die Augen sehen zu müssen. Sie hatte Angst vor dem, was sie sehen würde. Merkwürdigerweise sagte auch die sonst quasselnde Ino kein Wort. Sie schien in tiefen Gedanken zu sein und das beunruhigte Sakura noch mehr. Nach wenigen Sekunden betraten sie die Vorhalle und Sasuke ging ohne ein Wort zu dem Rezeptzionist. Sakura und Ino blieben in kleiner Entfernung stehen und warteten auf ihn. Die Rosahaarige fragte sich, was Sasuke dort tat und beobachtete ihn überrascht, wie er mit dem Rezeptzionist redete und ihm irgendetwas überreichte. „Sag mal, Ino“, wendete sie sich schließlich leise an ihre Freundin mit merkwürdig belegter Stimme. „Wie habt ihr es eigentlich geschafft mich zu finden?“ Diese Frage brannte ihr schon auf der Zunge, seit die beiden plötzlich in das Hotelzimmer gestürmt waren. Sie wandte der Blonden ihr Gesicht zu. Sie sah unglaublich müde aus. „Du weißt, dass ich euch gehört habe. Und das Hotel hier ist das einzige Vernünftige in der Nähe. Es war ein Glücksspiel“, erklärte Ino mit einem schwachen Lächeln und fuhr sich über die langen Haare. „Sasuke kam gerade aus der Toilette und war auf der Suche nach dir, da habe ich ihm alles erzählt und wir sind sofort los.“ In diesem Moment hätte Sakura ihre blonde Freundin gerne angeschnauzt, warum sie ausgerechnet Sasuke um Hilfe gebeten hatte, aber sie besann sich eines besseren. Sie sollte froh sein, dass Ino sich um sie gesorgt und sie gerettet hatte. Das Sasuke nun mit in der Sache steckte, war wohl Schicksal. Oh, wie sie es doch hasste. „Und die Zimmernummer…?“, setzte sie an, aber Ino schüttelte den Kopf und wollte ihr damit bedeuten, dass sie dazu nichts sagen würde. Doch ihr Blick huschte verdächtig in Richtung Sasuke und Sakura ging ein Licht auf. „Wie viel Geld hat er dem Typen wohl gegeben?“, fragte sie mit spürbarer Verachtung in der Stimme und starrte seinen Rücken an, er trug eine blaue Jacke. „Genug, Sakura, sei ihm gefälligst dankbar“, antwortete Ino unwirsch, denn ihr war der Unterton in Sakuras Frage nicht entgangen. Sakura nickte daraufhin mit zusammengebissenen Zähnen. Und sie hasste noch mehr, dass sie ihm auf Grund dessen jetzt anscheinend etwas schuldig war. Nach einer Weile kam der Uchiha zurück zu den Frauen und ging schweigend an ihnen vorbei in Richtung Ausgang. Die jungen Frauen folgten ihm, ebenso schweigend und so gingen sie nebeneinander durch die Nacht. Sakura sah wieder schlecht gelaunt zu Boden und versuchte nicht hinzufallen, da ihr immer noch ein wenig mulmig zu mute war. Die Straßenlaterne beschienen matt den Weg und manchmal schien ein wenig Licht aus den Fenstern von Kneipen oder dergleichen. Die Rosahaarige wusste nicht, wohin sie gingen, es war ihr aber ziemlich egal. Sie wollte so schnell wie möglich den Erinnerungen an diesen Abend entschwinden und endlich diese bedrückende Stille hinter sich lassen. Man hörte nur die Schritte der drei Menschen auf dem Straßenpflaster, sonst nichts. Diese Stille hatte etwas anklagendes an sich und dass konnte Sakura im Moment überhaupt nicht gebrauchen. Sie fühlte sich so schon miserabel genug und versuchte die Gedanken an Kabuto zu verdrängen, sonst würde sie ihren restlichen Mageninhalt von sich geben müssen. „Ich ruf eben Gaara an, um Bescheid zu sagen, dass alles in Ordnung ist und ich mit Sakura nach Hause fahre. Danach ruf ich uns ein Taxi“, hörte sie nach einer Weile Inos Stimme gedämpft sagen. „Dreht ihr derweil eine Runde um den Block, frische Luft wird Sakura gut tun.“ Sie sah erschrocken die Blondine an, aber die überquerte bereits die Straße, um zu der dort stehenden Telefonzelle zu gelangen. In Panik richtete sie ihren Blick wieder hastig zu Boden, aber Sasuke schwieg weiter und ging langsam, sodass sie ihm folgen konnte. Einige Zeit lang gingen die beiden schweigend nebeneinander her. Niemand sagte ein Wort, man hätte eine Nadel fallen hören können. Das Einzige, was Sakura wahrnahm, war ihr klopfendes Herz angesichts des Zusammenseins mit Sasuke und ihre monotonen Schritte, die leise auf dem Pflaster wiederhallten. Die Stille wurde immer bedrückender und Sakura schnürte sie langsam die Kehle zu. Zwar fürchtete sie sich vor dem, was Sasuke ihr womöglich an den Kopf werfen würde, jedoch schlich immer unaufhaltsamer das Bedürfnis nach Geräuschen in ihr hoch. Sie musste seine Stimme hören, er musste die Stille vertreiben, bei der immer mehr Bilder in ihr hochstiegen. Verdammt, wieso sagte er denn nichts? Sie warf ihm unauffällig einen Blick zu, wurde jedoch enttäuscht. Sein Blick war stur nach vorne gerichtet und eine Kälte schien von ihm auszugehen, die ihr Herz, diesmal vor Angst, höher schlagen ließ. War der Uchiha etwa sauer auf sie? Seiner Körperhaltung nach zu schließen, ja. Ziemlich sogar. Unter seiner Kleidung meinte Sakura zu erkennen, wie sich jeder Muskel anspannte. Bei diesem Anblick stieg heiße Wut in ihr hoch und unwillkürlich ballte sie eine ihrer Hände zur Faust, während sie abrupt stehen blieb. „Hör gefälligst auf zu Schmollen“, zischte sie leise und starrte wütend seinen Rücken an. Er hatte nicht das Recht dazu, auf sie wütend zu sein! Zunächst ging Sasuke noch einen Schritt, blieb dann jedoch stehen. Langsam, Sakura kam es wie Zeitlupengeschwindigkeit vor, drehte er sich um und seine Augen starrten sie so intensiv an, dass es der Rosahaarigen einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich soll nicht schmollen?“, wiederholte der Schwarzhaarige schließlich leise. „Ich soll nicht schmollen?“ Sakura nickte leicht, sie hatte ein ungutes Gefühl bei seinen Worten. „Ich gebe mir alle Mühe dich nicht anzuschreien, bis ich heiser bin und du sagst, ich soll nicht schmollen?!“, fragte er schreiend und endlich zeigten seine Augen Emotionen: unermessliche Wut. Die Rosahaarige beschlich leichte Angst bei seinem Blick, aber die Wut, die wie ein Feuer in ihr aufloderte, gewann. Feurig erwiderten ihre grünen Augen den Blick des Schwarzhaarigen. „Soll ich dir etwa dankbar dafür sein, dass du dich zurücknimmst?“, zischte sie und machte eine schneidende Handbewegung. „Ich habe dich weder um das, noch um deine Hilfe gebeten!“ Sie wusste, dass sie ihm eigentlich dankbar sein sollte, aber die Wut verdrängte alle nebensächlichen Gefühle. „Ja, richtig, du wolltest meine Hilfe nicht, aber Kabuto wolltest du, nicht wahr? Hat er’s dir so richtig besorgt, Sakura?“ Sofort holte die Rosahaarige aus, um ihm mit aller Kraft Eine zu klatschen. Sie wollte diesen verächtlichen und wissenden Ausdruck aus seinem Gesicht wischen, doch Sasuke schien das vorhergesehen zu haben. Jedenfalls fing er ihre Hand ab und hielt sie wie ein Schraubstock an ihrem Handgelenk fest. „Versuch das nicht noch einmal“, zischte er und fügte ein wenig höhnisch hinzu: „Schließlich habe ich Recht, du wolltest Kabuto“ Das Blut pochte in Sakuras Schläfen und ließ sie immer weiter erröten. „Da muss ich dich enttäuschen, Sasuke. Ich bin nicht das Flittchen, für das du mich hältst seit ich mit dir im Bett war“, spuckte sie ihm schließlich nicht minder verächtlich ins Gesicht. „Es mag dich ja überraschen, aber ich habe nicht mit Kabuto geschlafen!“ Sie versuchte ihr Handgelenk aus seinem Griff zu befreien, der Uchiha ließ es jedoch nicht los. Weiterhin umfasste er es eisern mit seiner Hand und sah sie intensiv an, Sakura starrte zurück. „Zunächst mal: Ich halte dich nicht für ein Flittchen, auch wenn du dich wie eines aufgeführt hast“, sagte Sasuke leise und Sakura klappte direkt der Mund zum Widersprechen auf. Jedoch ließ Sasuke plötzlich ihre Hand los, umfasste sie mit beiden Händen ihre Schultern und sah sie eindringlich an. „Verdammt, was sollte ich denn auch sonst denken?“, rief er aufgebracht und der Mond bestrahlte weich sein erzürntes Gesicht. „Zuerst schlägst du all meine Warnungen bezüglich Kabuto in den Wind, haust spurlos mit ihm ab und das nächste Mal, wo ich dich sehe, liegst du halbnackt auf ihm, in einem einsamen Hotelzimmer!“ Seine Stimme wurde leiser, jedoch sprach er voller Leidenschaft. „Was soll ich denn da Anderes denken, Sakura? Sag’s mir…was?“ Einen Moment lang starrten sie sich an, Sakuras Atem ging automatisch schneller und schien ihr in diesem Moment das einzige Geräusch in der Nähe. „Hältst du mich wirklich für so eine Schlampe? Ich wollte am Ende nicht mit ihm schlafen, hörst du?“, erwiderte Sakura schließlich leise und senkte ihren Blick, um ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. Sasuke jedoch fasste sie noch härter an den Schultern, grub vor unterdrückter Wut seine Finger noch mehr in ihre Haut, sodass die Rosahaarige wieder erschrocken aufsah. „Wenn du auf mich gehört hättest, dann wäre das Ganze gar nicht erst passiert, verdammt“, sagte er mit Wut, aber auch Verzweiflung in der Stimme. „Aber du hörst ja nie auf mich. Nie hörst du mir zu, willst immer deinen Dickkopf durchsetzen…“ Sakuras riss sich schmerzhaft von dem Uchiha los und funkelte ihn aufgebracht an. „Warum sollte ich dir auch je wieder zuhören, geschweige denn einen Rat von dir befolgen!“, schrie sie ihn außer sich an. „Damals hattest du die Chance mit mir zu reden, nichts wäre mir lieber gewesen! Aber die Chance ist vertan, sieh das endlich ein!“ Sasuke fuhr sich erregt durchs schwarze Haar und machte einen Schritt auf sie zu, sie wich jedoch sofort zurück und hielt Sicherheitsabstand. „Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen, Sakura!“, rief er verzweifelt. „Aber das kannst du nicht“, erwiderte Sakura ausdrücklich. Inzwischen musste die ganze Nachbarschaft wach geworden sein und ihnen zuhören, aber das war den beiden in ihrer Wut völlig egal. „Nein, aber du könntest mich endlich erklären lassen…“ „Nein, nein und nochmals nein!“, schrie Sakura aufgebracht. „Ich will nicht, versteh das doch, ich kann nicht.“ Tränen der Verzweiflung schossen Sakura in die Augen und ließen ihren Blick glasiger wirken. Zögernd machte Sasuke nach ihren Worten einen erneuten Schritt auf sie zu und stand nun nah vor ihr. Da er einen Kopf größer war als die Rosahaarige, schaute er ihr von oben herab ins Gesicht. Sakura konnte sich in diesem Moment nicht bewegen, sie war wie erstarrt. „Sakura…“, flüsterte er leise und strich ihr zärtlich über die kalte Wange. „Bitte…lass es mich nur ein Mal erklären. Nur ein einziges Mal.“ Einen Augenblick lang sahen Sasukes schwarze Augen tief in Sakuras Smaragdgrüne. Langsam schüttelte sie den Kopf und machte einen Schritt von ihm weg. „Ich kann nicht, Sasuke. Es tut mir Leid“, flüsterte sie leise. Sasuke wollte gerade etwas erwidern, da mischte sich eine andere Person in ihr Gespräch. „Das Taxi ist da, Sakura, wir sollten fahren“, sagte Inos Stimme und sie klang ziemlich müde und abgekämpft. Sakura wirbelte herum und sah Ino am Straßenrand stehen, vor ihr stand ein Taxi, bereit, um sie zu der Wohnung der Blonden zu fahren. Die Rosahaarige drehte sich noch einmal zu Sasuke um, der mit versteinertem Gesicht an seinem Fleck stand und anscheinend Ino ansah. Schnell wendete sie sich von ihm ab und stieg ohne ein weiteren Blick zurückzuwerfen nach Ino in das Taxi. In gewisser Weise war sie froh, dass Ino sie in diesem Moment aus der Situation gerettet hatte. Denn Sakura wusste, würde er ihr wirklich anfangen zu erklären, wäre sie höchstwahrscheinlich nicht mehr im Stande ihm weiter fern zu bleiben. ~ Langsam stieß sie sich von dem Baum ab und wollte sich wieder auf den Weg zurück zu den anderen Gästen des Dinners machen. Doch plötzlich umfasste eine warme Hand ihre Hand und zog sie fast ruckartig zurück, sodass sie wieder an den Baum stieß. Überrascht, mit weit aufgerissenen Augen, sah sie augenblicklich in ein azurblaues Augenpaar. „Naruto…“, flüsterte sie überrascht. War ihr Herz vor einer Sekunde noch vor Schreck stehen geblieben, so schlug es nun mit dreifacher Kraft hart gegen ihre Brust. Als sie ihm so in seine unendlich blaue Augen sah, die ihr so tief wie das Meer erschienen, wurde ihr augenblicklich heiß und sie erstarrte. Langsam ließ Naruto ihre Hand los und entfernte sich einen Schritt von ihr. Zum Glück von Hinata, denn in solch einer Nähe zu ihm konnte sie nicht klar denken. „Was ist los, Hinata?“, fragte der Blonde leise und sah sie besorgt an. Nervös knete Hinata ihre Hände gegeneinander und presste sich hart gegen den Baum, damit sie ihm nicht noch näher kommen konnte. Seine Frage verwunderte sie jedoch. „Was soll los sein?“, fragte sie verwundert nach und strich sich eine blaue Haarsträhne aus dem Gesicht. „Man möchte meinen, wenn du einfach von dem Dinner abhaust und eine Stunde lang in diesem Garten rumläufst, dass du dir dann um etwas Gedanken machst“, erwiderte Naruto spöttisch und der Mond erhellte leicht sein grinsendes Gesicht. Oh, wie Hinata dieses Grinsen doch liebte. Jedes Mal ging es ihr besser und sie musste unwillkürlich ebenso lächeln. Wie jetzt auch. „Ach, ich brauchte einfach nur frische Luft…“, wich sie ihm aus und senkte ihren Blick. Sie war eine unglaublich schlechte Lügnerin und das wusste sie auch, aber sie würde Naruto nicht die Probleme mit ihrem Vater aufbinden. „Mir kannst du nichts vormachen“, sagte auch Naruto mit einem leicht scharfen Unterton. „Sag mir, was los ist.“ Langsam hob Hinata ihren Blick wieder und sah in das gespannte Gesicht von Naruto. Am liebsten hätte sie sich jetzt weinend in seine Arme geworfen, doch wie so oft unterdrückte sie den Impuls und senkte hastig ihren Blick. „Nein, das hätte ich wissen sollen“, murmelte sie leise und lächelte leicht. „Dir kann ich wirklich nichts vormachen…“ „Dann sag mir, was los ist…Hinata.“ Er sprach ihren Namen dermaßen sanft aus, dass Hinata sich plötzlich nicht mehr zurückhalten konnte und unter Schluchzern die Hände vor ihr Gesicht schlug. Er sollte ihre Tränen nicht sehen, nicht schon wieder…Wieso musste sie jetzt an den Nachmittag im Park denken? „Hinata!“, rief Naruto erschrocken und näherte sich ihr schnellstens wieder. Ohne das Hinata es richtig verhindern konnte, lag sie plötzlich in seinen starken Armen, weinte sich an seiner Schulter aus und genoss das Gefühl seiner Wärme. Er umschlang sie mit seinen Armen kräftig und es schien ihr, als könnte er sie so vor aller Welt beschützen. Vor aller Welt und besonders vor ihrem Vater. Sie konnte einfach nicht mehr, es musste raus. „Hinata, bitte…“, murmelte Naruto schließlich eindringlich und strich ihr über die blauen Haare. Tröstend fuhr er immer wieder mit seiner Hand darüber und murmelte dabei immer wieder beruhigende Worte, bis Hinata sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. „Ach, Naruto, mein Vater…er…“ schluchzte sie und presste ihr Gesicht haltsuchend an Narutos Brust. Er hielt sie fest und ermutigte sie durch ein Drücken fortzufahren. „I…ich kann es nicht beschreiben, er…erkennt mich nicht an. Immer sieht er nur die Schwäche in mir, nicht mehr. Es mag einfach lächerlich klingen, total hirnrissig, aber für mich ist es Folter…“ „Nein, es klingt weder lächerlich noch hirnrissig“, erwiderte Naruto mit fester Stimme, nahm ihren Kopf von seiner Brust und sah sie eindringlich an. „Ich kann dich verstehen, Hinata, es muss sehr weh tun, wenn der eigene Vater einen wie das letzte Stück Dreck behandelt.“ Hinata zuckte vor der Direktheit in seinen Worten zurück, aber das war nun einmal eine von seinen Charaktereigenschaften. Offen und direkt. Außerdem hatte er Recht und das schmerzte sie so sehr, er hatte es einfach auf den Punkt getroffen… „Ja, aber warum tut er das?“, fragte sie heftig und schüttelte ihren Kopf, sodass einige Tränen aus den Augewinkeln flogen. „Alles was er will, mache ich…Ich begleite ihn auf Dinner, wie dieses, wenn er es wünscht. Ich studiere BWL, helfe in seiner Firma aus, werde dort später arbeiten und halte diese verdammte Verlobung ein!“ Naruto sah sie überrascht an, da sie sonst kaum die Fassung verlor und keine Flüche aussprach. Jedoch sprach er kein Wort auf ihren Ausbruch. Was sollte er denn dazu sagen? Speziell zu der Verlobung… Wieder schlug Hinata sich die Hände vor ihr Gesicht und weinte weiter ihren Schmerz hinaus, während der Blonde daneben stand und nicht wusste, was er noch tun oder sagen sollte. Plötzlich sah Hinata mit tränenden Augen auf und starrte ihn an. „Ich weiß gar nicht, warum ich dir das alles erzähle“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Du müsstest mich hassen!“ Sie wandte sich mit einem schmerzerfüllten Blick von ihm ab, jedoch fasste er sie sofort sanft am Kinn und drehte ihr Gesicht zu dem seinen. „Ich könnte dich nie hassen, Hinata. Nie“, flüsterte er leise. „Ich verstehe dich nur nicht.“ Hinata ließ sich wieder gegen den Baum fallen und entzog sich damit dem Griff um ihr Kinn. Sie lächelte leicht ironisch. „Das tut niemand.“ „Dann erklär es mir doch endlich!“, rief Naruto und fuchtelte aufgebracht mit seiner Hand. „Warum kannst du…nicht mit mir zusammen sein?“ Hinata zuckte bei seiner aufgebrachten Stimme zusammen und sah weiterhin beschämt zu Boden. Vor diesem Gespräch hatte sie sich, seit Naruto ihr seine Liebe gestanden hatte, gefürchtet. Jetzt musste sie ihm Rede und Antwort stehen, obwohl sie wusste, dass es anscheinend keinen wirklichen Grund gab. „Ich…ich…nun ja…“, fing sie an zu stottern und verstummte, bevor es aus ihr herausplatzte: „Es ist meine Pflicht als Tochter!“ Sie spürte schnell das Naruto diese Antwort nicht befriedigte und er wütender wurde. „Deine Pflicht als Tochter?“, wiederholte er zerknirscht. „Deine Pflicht dem Vater gegenüber, von dem du eben geredet hast? Der dich nur als Schwächling ansieht? Hinata, siehst du nicht, dass das völliger Schwachsinn ist?“ „Nenn mein Leben nicht Schwachsinn!“, schrie die Blauhaarige plötzlich und Naruto verstummte augenblicklich. Er hatte die junge Frau noch nie so außer sich gesehen. „Zuzugeben, dass das Schwachsinn wäre, würde mein ganzes Leben als Schwachsinn erklären und ich bin nicht bereit, dass zuzugeben!“ „Aber Hinata, sieh doch!“, gab der Blonde Kontra und umfasste ihre Schultern, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Du tust so verdammt viel für ihn und er? Er kümmert sich keinen Deut um dich, hat nur das Geschäft im Sinn!“ „Denkst du, das wüsste ich nicht? Denkst du, ich würde nicht jeden Tag über dasselbe nachdenken?“, erwiderte sie leise und schmerzerfüllt. „Aber was soll ich denn tun? Ich habe versprochen Sasuke zu heiraten…“ „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass das eine, das andere nicht ausschließt“, erwiderte Naruto leise und sah sie eindringlich an. „Dein Vater hat dich nicht verdient, aber du hast es verdient glücklich zu sein. Zu lange machst du schon, was er sagt und bekommst keinen Dank dafür zurück.“ Hinatas weiße Augen blickten lange in die von Naruto und im Stillen musste sie ihm Recht geben. Schon immer hatte sie gewusst, dass sie für ihren Vater nur bei der Verlobung und im Geschäft existierte. Sich darüber Gedanken zu machen, ob sie darunter litt oder was sie darüber dachte, war bei ihm völlig Fehl am Platze. „Aber was soll ich denn tun?“, flüsterte sie leise und verzweifelt. Sie konnte doch nicht einfach die Verlobung mit Sasuke auflösen, dass war ausgeschlossen. Doch konnte sie es riskieren, daneben trotzdem mit Naruto glücklich zu werden? „Hör einfach auf dein Herz…“, sagte Naruto schlicht. Plötzlich umfasste er mit einer Hand eine der ihren und verschränkte sie ineinander. Die andere Hand stützte er neben ihrem Kopf ab, sodass sie ihm nicht mehr ausweichen konnte. Jetzt war sie ihm entgültig ausgeliefert und das spürte sie auch mit einem Kribbeln im Nacken. „Aber ich kann doch nicht…“, setzte sie an, doch wurde sie von Naruto unterbrochen, der ihr mit seinem Gesicht immer näher kam. „Du kannst. Denk jetzt ein Mal nicht nach und gib dich dem Gefühl hin, Hinata…“, hauchte er und näherte sich mit seinen Lippen immer mehr den ihren. Unwillkürlich verstummte Hinata vollends, sie hätte auch nichts mehr dagegen machen können. Ihr Herz klopfte ihr hart gegen die Brust und der Drang nach diesem Kuss war noch viel stärker, als damals, wo es fast schon einmal dazu gekommen war. Diesmal konnte sie sich ihrer Gefühle nicht entziehen. Sacht und zögernd legte Naruto schließlich seine Lippen weich auf die ihren und in Hinata brach das Chaos der Gefühle los. Falls das möglich war, klopfte ihr Herz noch schneller als vorhin, eine unglaubliche Wärme breitete sich in jede Faser ihres Körpers aus und ihr Gehirn war plötzlich berauscht von Glücksgefühlen, welche sie vorher noch nie dermaßen gefühlt hatte. Als der Blonde bemerkte, dass Hinata den Kuss erwiderte und sich nicht vor ihm zurückzog, erwiderte er ein wenig mehr den Druck und strich mit der Hand, mit der er sich zuvor abgestützt hatte, sanft durch ihre Haare. Nach einer Weile löste er sich von ihr und legte seinen Kopf neben ihren an den Baumstamm. Ihm war leicht schwindelig, solche Gefühle hatte er noch bei keiner Frau zuvor verspürt. „Und was sagst du?“, fragte er schließlich ein wenig außer Atem. Angespannt wartete er auf ihre Antwort. Wenn sie ihn jetzt verlassen würde, würde er nicht mehr weiter wissen. Nicht nach diesem Kuss. Hinata antwortete nicht direkt, zunächst musste sie ihren Kopf frei bekommen. Aber im Prinzip war das völlig unnötig gewesen, denn es änderte nichts. Schon immer hatte sie es gewusst und der Kuss hatte es ihr mehr denn je bewusst gemacht. Sie liebte Naruto. Und nach diesem Abend- nach dem Verhalten ihres Vaters und dem Gespräch mit Naruto- war sie zu einem Schluss gekommen. So konnte es nicht weitergehen. Ihr Vater zerstörte sie, ohne das er irgendein Interesse daran zeigte. Und auch wenn es nur neben der Verlobung lief…ein klein wenig Glück hatte sie sich verdient. Mit Naruto. Entschlossen legte sie ihre freie Hand auf seine Hüfte und zog ihn näher zu sich heran. Naruto hob seinen Kopf, sodass es wieder vor dem ihren war und sah sie fragend an. Hinata lächelte ihn an und zog ihn zu sich. All ihre Antworten auf seine Frage legte sie in den nächsten Kuss. Sie hatte sich entschieden. Huhu ihr!=) JAAAA, endlich werdet irh wohl denken xDD~ Naruto und Hinata haben sich, obwohl ich jetzt schon sagen möchte: es ist nicht so einfach, wies aussieht. Sasuke und Sakura scheinen nicht zusammenzufinden;) Bis zum nächsten Mal=) *knuddel* flyingAngel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)